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dessen sein Gewehr angelegt und aus den armen thasen gezielt; blitz, gab
es ^cuer, und kr lall, lag der chafe aus denr Grase. Das erschrockene
Reh floh, so schnell es konnte, in den Wald; der Aaro aber sprang
hin und brachte den geschossenen chafen in seinem Maule herbei, setzte
sich so vor uns und wartete, bis der Onkel ihn abnahm und in den
Ranzen steckte. Nun war es fast dunkel, und wir eilten, daß wir nach
chause kamen.
90. Warnung.
(Aiischütz.)
Fuchs, du hast die Gans gestohlen,
gieb sie wieder her!
Sonst wird sie der Ästiger holen
mit dem Schießgewehr.
Seine große, lange Flinte
schießt aus dich den Schrot,
daß dich färbt die rote Tinte,
und du bist dann tot.
Liebes Füchslein! Laß dir raten,
sei doch nur kein Dieb!
Nimm, du brauchst nicht Gänsebraten,
mit der Maus fürlieb!
91. Rätsel.
Tin Schaft und ein Rohr,
ein Schloß liegt davor,
ein Stock steckt daran;
greis's ja nicht an!
92. Rätsel.
Ohren hat es lang, ein Schwänzchen hat es kleill,
wie der wind läuft es in den Wald hinein,
der Jäger mit chund und Flinte hinterdrein.
In seiner Tasche bringt er es nach chaus,
die Aöchin zieht ihm das chelzchen aus
und macht einen köstlichen Braten daraus.
99. Der Fuchs und die Weintrauben.
(Fabel nach Äsop.)
Der Fuchs sah au einer Gartenmauer köstliche Weintrauben und
wollte davon naschen. Tr sprang in die chöhe; aber sie hingen gar
hoch, und er konnte sie nicht erreichen. Zuletzt that er noch einen kräf-
tigen Sprung und fiel darüber rücklings zur Trde.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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41
64. Rätsel.
Ich weiß ein bunt bemaltes Haus;
ein Tier mit Hörnern schaut heraus,
das nimmt bei jedem Schritt und Tritt
sein Häuslein auf dem Rücken mit.
Doch rührt man an die Hörner sein,
zieht's langsam sich ins Haus hinein.
Was für ein Häuschen mag das sein?
65. Rätsel.
Erst weiß wie Schnee,
dann grün wie Gras,
dann rot wie Blut,
und ißt man's nun, dann schmeckt es gut.
66. Rätsel.
Es steht im Acker,
hält sich grün und wacker,
hat viele Häute,
beißt alle Leute.
67. Rätsel.
Ich sah ein Büblein kerngesund
mit frischen, roten Wangen,
mit einem Köpfchen kugelrund
hoch, hoch im Walde hangen.
Kopfunter, denkt euch! hing es da
und schien vergnügt und munter;
und als ich es so baumeln sah,
da fiel es, patsch! herunter.
Es fiel mir auf die Rase gar,
das schien mir sehr vermessen;
drum hab' ich gleich mit Haut und Haar
das Bürschlein aufgegessen.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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63
Doch sieh, jetzt macht Herr Langbein einen krummen
Rücken, breitet seine Flügel aus, zieht die langen Beine
rückwärts und fliegt fort. Dort auf der sumpfigen Wiese
stolziert er würdevoll umher, sucht nach Fröschen und
spielst einen jeden derselben mit seinem schwertähnlichen
Schnabel an. Der arme Sumpfmusikant quakt, zappelt im
Schnabel seines Feindes, muss aber schliesslich ohne Er-
barmen in den grossen Storchmagen hinunterspazieren. Der
Storch ist recht eigentlich zum Froschspiefsen und Sumpf-
waten gemacht. Wofür hätte er sonst den langen Schnabel,
den langen Hals und die langen, dürren Beine, sowie die
Schwimmhaut zwischen seinen Vorderzehen ? Sein Nest baut
er von Dornen und Stroh und brütet darinnen in drei Wochen
vier bis fünf Junge aus. Ende August zieht er mit seinen
flügge gewordenen Jungen nach wärmeren Ländern und
kehrt erst Ende März wieder zu uns zurück.
107. Ein schweres Rätsel.
(Hoffmann von Fallersleben.)
Auf unsrer Wiese gehet was,
watet durch die Sümpfe,
es hat ein weifses Jäcklein an,
trägt auch rote Strümpfe,
fängt die Frösche schnapp wapp wapp,
klappert lustig klapp er di klapp —
wer kann das erraten?
Ihr denkt, es ist der Klapperstorch,
watet durch die Sümpfe,
er hat ein weifses Jäcklein an,
trägt auch rote Strümpfe,
fangt die Frösche schnapp wapp wapp,
klappert lustig klapp er di klapp; —
nein, nein! ’s ist eine Störchin.
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TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Personennamen: Langbein August Hoffmann_von_Fallersleben
79
rufen, und da kam er mit seinem ledernen Schurzfell uitb mit
einem eisernen Haken, um den Eimer aus dem Brunnen zu fischen.
Jetzt ist aber der Mann schon lange tot.
130. Kindersehnen.
(Dieffeubach.)
Wenn ich groß bin, wenn ich groß bin,
dann weiß ich, was ich werd', —
ich werde ein Reiter,
ein Reiter zu Pferd!
Wenn ich groß bin, wenn ich groß bin,
dann reit' ich hinaus,
und bleibe nicht immer
hinterm Ofen zu Hans!
Wenn ich groß bin, wenn ich groß bin,
dann streit' ich im Feld
wohl mit den Franzosen
als wackerer Held!
Wenn ich groß bin, wenn ich groß bin,
dann jag' ich im Nn
euch, daß ihr verlieret
die Strumpf und die Schuh!
Wenn ich groß bin, wenn ich groß bin, —
wie gern möcht' ich's sein,
und bin doch so jung noch,
und bin noch so klein!
131. Die Stadt.
<O. Schulz.)
Der Mensch lebt gern mit andern Menschen zusammen, damit
einer dem andern beistehe; darum hat einer neben dem andern sein
Haus gebaut; daraus sind Dörfer und Städte geworden.
In den Städten findet man Straßen und Gassen, Plätze
und Märkte und eine Menge von Häusern und anderen Gebäu-
den. Die Straßen und die Gassen bestehen aus zwei Reihen von
Häusern; die Straßen sind lang und breit; die Gassen sind kurz
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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131
„O nein/' sprach der Krebs, „das Ziel wäre zu fern. Ich dächte,
wir liefen eine halbe oder eine ganze Meile miteinander, das wird uns
beiden nicht zu viel sein."
„Eine Meile, eine Meile!" schrie der Fuchs eifrig, und der Krebs
begann wieder: „Ich gebe Euch auch eine hübsche Vorgabe; ohne daß
Ihr die annehmt, mag ich gar nicht laufen."
„Und wie soll die Vorgabe beschaffen sein?" fragte der Fuchs neu-
gierig. Der Krebs antwortete: „Gerade eine Fuchslänge soll sie beschaffen
sein. Ihr tretet vor mich, und ich trete hinter Euch, daß Eure Hinter-
füße an meinen Kopf stoßen, und wenn ich sage: Nun wohl hin! — so
heben wir an zu laufen."
Dem Fuchs gefiel die Rede wohl; er sagte: „Ich gehorche Euch in
allen Stücken." Und da kehrte er dem Krebs sein Hinterteil zu mit dem
großen und starken haarigen Schwänze; in den schlug der Krebs seine
Scheren, ohne daß der Fuchs es merkte, und rief: „Nun wohl hin!"
Und da lief der Fuchs, wie er in seinem Leben noch nicht gelaufen war,
daß ihn die Füße schmerzten, und als das Ziel erreicht war, so drehte
er sich geschwind herum und schrie: „Wo ist nun der dumme Krebs?
Wo seid Ihr? Ihr säumt gar zu lange!" Der Krebs aber, der dem
Ziele jetzt näher stand als der Fuchs, rief hinter ihm: „Herr Fuchs, was
will diese Rede sagen? Warum seid Ihr so langsam? Ich stehe schon
eine hübsche Weile hier und warte auf Euch? Warum kommt Ihr so
saumselig?"
Der Fuchs erschrak ordentlich und sprach: „Euch muß der Teufel
aus der Hölle hergebracht haben!" zahlte seine Wette, zog den Schwanz
ein und strich von dannen.
205. Die Ameisen.
(Oken.)
Die Ameisen sind ein gar sinniges Tiervölklein. Ein berühmter
Mann, Namens Franklin, erzählt uns folgende wahre Thatsache, die er
selbst beobachtet und aufgeschrieben hat. —
Er hatte von ungefähr ein irdenes Gefäß mit Sirup in einem
Schranke stehen. Eine Menge Ameisen waren hineingeschlichen und ver-
zehrten diesen Sirup; denn sie lieben besonders Süßigkeiten. Sobald er
dies wahrnahm, schüttelte er sie heraus und band den Topf mit einem
Faden an einen Nagel, den er mitten in die Decke des Zimmers schlug,
so daß das Gefäß an dem Stricke herunterhing. Zufällig war eine einzige
Ameise darin zurückgeblieben. Diese fraß sich satt. Da sie aber weg
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
102
Er schnappt
und schnauft,
er trappt
und lauft;
schützt nichts;
denn das zornige Kätzlein
schwingt noch immer sein Tützlein,
hält ihn wacker fest beim Schopf
und saust noch tapfer seinen Kops,
bis er bittelt und bettelt
und endlich ganz
demütiglich wedelt
mit seinem Schwanz.
Da springt das Kätzlein herunter
ans den Stein
und sagt: Jetzunder
laß ich's sein!
Hat auch weiter keinen Trutz
uiib macht sich wieder zurecht den Putz.
Das Kätzlein schnurrt und surrt;
der Bullenbeiß murrt und knurrt
und denkt in seinem Sinn:
„Da geh' ich nimmer hin!
Das Kätzlein hat scharfe Krallen,
die haben mir nicht gefallen.
Nun will ich es nimmer anbellen,
dann wird es auch nimmer krällen." —
Jetzt kommt der Metzger heraus
und lacht ihn brav ans,
legt ihm einen Strick
um sein Genick
und jagt ihn ins bretterne Haus. —
So geht die Geschichte aus.
164. Die Maus.
(Lüben.)
Hund und Katze hat der Mensch zu sich ins Haus genommen, die
Maus aber hat sich ohne Einladung von selbst eingefunden. Sie wäre
auch eine ganz niedliche Gesellschafterin, wenn sie nur nicht den langen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
161
Schlucke die Speisen nicht gierig hinab, sondern kaue sie sorg-
sam. Iss nie zuviel; zuviel ist ungesund. Iss kein unreifes Obst; es
verursacht schmerzhafte Krankheiten. Geniesse nichts von Beeren,
Kräutern oder anderen Gewächsen, die du nicht kennst; manche davon
sind giftig.
Trinke nie, wenn du erhitzt bist. Alle geistigen Getränke sind
für Kinder schädlich. Lege die Oberkleider nicht ab, wenn du
schwitzest. Im Frühlinge und im Herbste, wenn die Tage warm, die
Nächte kalt sind, habe acht, dass du dich nicht in der Frühe oder
am Abend erkältest.
Gehe nicht aus der Kälte zum heissen Ofen; bleib nie zu lange
oder zu nahe an demselben.
Habe Sorge, dass du dir die Zähne und Augen nicht verderbest.
Die Zähne nehmen Schaden durch süsse Näschereien, oder wenn
man mit denselben harte Sachen auf- und abheilst, wenn man mit
Nadeln, Messern oder Gabeln darin stichelt, wenn der Mund nicht
rein gehalten und nicht fleissig mit frischem Wasser ausgespült wird,
wenn man auf heisse Speisen sogleich Kaltes trinkt. — Den Augen
ist nachteilig, wenn man frei in die Sonne schaut, und wenn man in
der Dämmerung oder bei zu greller Beleuchtung liest, namentlich,
wenn die Sonne auf das Buch scheint, in welchem man liest oder
schreibt.
250. Vom Gebrauch der Glieder.
(Rückert.)
Soll dein Thun Gott Wohlgefallen,
so gebeut den Gliedern allen:
deinem Auge, dass es spähe
Gutes fern und in der Nähe;
deinem Ohre, dass es höre
weisen Rat und fromme Lehre;
deiner Zunge, dass sie bringe
Dank dem Schöpfer aller Dinge;
deinen Händen, dass sie spenden,
das Erworb’ne nicht verschwenden;
deinen Füssen, dass sie gern
gehen zu dem Haus des Herrn!
So gebeut den Gliedern allen,
soll dein Thun Gott wohl gefallen!
----~wvww^-------
Gabriel u. Supprian, Lesebuch, v. 1.
11
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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4
5. Einigkeit.
(Nach Curtman.)
Marie war zwei Jahre älter als ihre Schwester Bertha.
Die ältere Schwester wollte der jüngeren des Morgens beim
Anziehen nie helfen, darum gab es oft Zank und Streit. Da
sagte die Mutter eines Morgens: „Hört, Kinder, ich will euch
einmal ein Märchen erzählen. Aber erst müßt ihr im Zimmer
hübsch aufräumen und einander dabei helfen."
Da ging's flink an die Arbeit, und in kurzer Zeit war
das Zimmer in Ordnung. Darauf erzählte die Mutter: „Der
Zeigefinger hatte einst einen goldenen Ring angesteckt, in welchem
ein Edelstein glänzte. Deshalb wurde der Finger hochmütig und
wollte dem Daumen und dem Mittelfinger nicht mehr schreiben
helfen, obgleich alle drei die Feder halten müssen. Der geschmückte
Zeigefinger hielt sich für besser als die andern. Es war aber
auch ein wenig Faulheit dabei im Spiele. Die andern Finger-
waren erzürnt und dachten: Du wirst uns doch auch noch einmal
nötig haben, und dann helfen wir dir auch nicht.
Nach einigen Tagen wollte der Zeigefinger eine Blume
pflücken; aber weil der Daumen und die andern Finger nicht
behilflich waren, so mußte er die Blrune stehen lassen. So
ging es ihm auch, wenn er Kirschen vom Baume nehmen wollte.
Da sah er endlich ein, daß er ohne die andern Finger nichts
machen konnte, und es war ihn: nun leid, daß er so hochmütig
gegen seine Mitbrüder gewesen war.
6. Was ein Reitersmann haben muß.
(Güll.)
Ein Reitersmann muß haben:
ein Pferdlein, um zu traben,
den Bügel, aufzusteigen,
den Zügel, auszuweichen,
den Sattel, fest zu sitzen,
die Peitsche, um zu flitzen,
die Sporen, um zu wecken,
den Helm, das Haupt zu decken,
die Lanze, um zu spießen,
Pistolen, um zu schießen,
den Säbel an der Seiten;
dann kann er lustig reiten.
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TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
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105. Der Storch und die Kinder.
(Löwenstein.)
Der Store]i liess auf dem Dach sich nieder
und sprach: „Da, Kinder, bin ich wieder!
Nun saget mir: Was ist geschehn,
seit ich das Dörfchen nicht gesehn?“
„Ei“, sprach der Hans, „in diesen Tagen,
da hat sich vieles zugetragen:
Mein Vater kaufte eine Kuh
und meiner Schwester neue Schuh’.
Ich hab’ an Grösse zugenommen
und jetzt auch Stiefel und Hosen bekommen;
Weihnachten kriegte ich ein Schwert
und ein sehr wildes Wiegenpferd.
Und in die Schule geht, mein Bester,
jetzt auch die Suse, meine Schwester;
und weil sie neulich nichts gewusst,
hat sie nachbleiben schon gemusst!“
„Pfui, Hans,“ begann der Storch zu klappern,
„man darf nicht aus der Schule plappern!“
106. Der Storch.
(Curtman.)
Hoch oben auf der First der Strohscheuer steht der
Storch auf seinen langen Stelzbeinen und verkündet mit
dem langen Schnabel klappernd seine Ankunft. Rot sind
seine Hosen und rot seine knöchernen, langen Lippen, sein
Schnabel. Dazu trägt er einen schwarzen Frack und eine
weifse Weste. Der Storch ist ein grosser, kräftiger Vogel
und kann lange auf einem Beine stehen, sogar im Schlafe
und im starken Winde. Dabei senkt er manchmal den
Schnabel und den Kopf auf seine Brust und sieht aus, als
ob er über etwas recht Schweres nachdächte. Da kommen
denn die Kinder des Dorfes gelaufen, lachen ihn aus und
singen ihm manch lustiges Liedlein.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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